Land Niedersachsen interessiert am Praxistransfer "Gütesiegel Zusammen gegen Antisemitismus"

Handeln ist jetzt! Antisemitismuskritische Bildung muss Teil des Schulentwicklungsprozesses sein...

Praxistransfer Gütesiegel ‚Zusammen gegen Antisemitismus‘ von Stiftungs- auf Landesebene

Die aktuelle innen- wie außenpolitische Situation, die Sicht auf das Eskalieren des Nahostkonflikts, die Wahrnehmung der wachsenden Sorgen jüdischer Mitbürger:innen an unseren Schulen machen deutlich, dass wir im lauten Vorgehen gegen Antisemitismus nicht nachlassen dürfen.

Antisemitismuskritische Bildung darf in Schule nicht einzelnen Fächern überlassen werden, sondern ist Teil des Schulentwicklungsprozesses. Das Gütesiegel „Zusammen gegen Antisemitismus“ betrachtet, hinterfragt und analysiert an genau dieser Stelle den Umgang der einzelnen Schule mit der Thematik.

Lehrerinnen und Lehrer, die an den Gütesiegelschulen der Schulstiftung wesentlich an der Erstellung und Durchführung der schuleigenen Konzeption beteiligt sind, werden nun in einer Arbeitsgruppe gemeinsam ihre Erfahrungen reflektieren und darauf Empfehlungen für das Kultusministerium des Landes Niedersachsen erarbeiten, die als Hilfe bei der Entwicklung von Vorgaben des Ministeriums für Schulentwicklungsprozesse an öffentlichen Schulen mit dem Ziel der antisemitismuskritischen Bildung dienen sollen.

Fragestellungen werden sein:

  • Wie kann die gesamte Schulgemeinschaft für das Thema Antisemitismus sensibilisiert werden?
  • Wie kann Antisemitismus, wie kann jüdisches Leben, wie kann z. B. auch der Nahostkonflikt fächerübergreifend thematisiert werden?
  • Wie können Lehrkräfte kompetent werden mit den z. T. kritisch zu bewertenden Inhalten in Bildungsmedien?
  • Wie gestaltet man nachhaltige Kooperationen z. B. mit Gedenkstätten, jüdischen Gemeinden, Zweitzeugen, …?
  • Wie kann Schule religionssensibel gestaltet werden, wie kann der interreligiöse Dialog (weiter)entwickelt werden?
  • Wie können Schulen Eltern und Erziehungsberechtigte sensibilisieren; wie geht Schule mit Eltern um, die entsprechenden schulischen Vorhaben aus religiösen, politischen oder sonstigen Gründen kritisch gegenüberstehen?
  • Wie gelingt eine Trennschärfe zwischen der Wahrnehmung militärischen Handelns und historischer Vorurteile?
  • Muss die Betrachtung antisemitischer Handlungen im Schulkontext nicht deutlicher eingebunden werden in den weitergefassten Kontext der diskriminierenden Geschehen verschiedensten Gruppen und Einstellungen gegenüber?

 

Wir freuen uns auf den Austausch und die Ergebnisse in der Arbeitsgruppe. Es ist der Schulstiftung aus ihrem Verständnis heraus ein tiefes Anliegen, antisemitismuskritische Bildung in die Breite zu tragen und möglichst viele Schulgemeinschaften im Umgang mit dieser Thematik zu sensibilisieren. Handeln ist jetzt!