Jede Naturwissenschaft hat ihren Ursprung in einer Frage. Wieso ist der Himmel blau? Was ist Zeit? Wieso haben wir unterschiedliche Haarfarben? Warum sind Säuren ätzend? Wieso ist 1+1=2? Dies sind Fragen, die sich jeder stellen kann und vielleicht auch jeder gestellt hat. Dabei stellt sich stets die eine Frage: Wer oder was hat all das erschaffen und warum?
Die Frage nach der Schöpfung ist eine urnaturwissenschaftliche Frage, der wir uns im MINT-Unterricht mit jedem Experiment und jeder Erklärung stückweise nähern. MINT und Religion sind daher nicht grundverschieden und widersprechen sich keineswegs. Die Physik, die Chemie und die Biologie sind alles Wissenschaften, die Formeln, Deutungen, Erklärungen, Fragen aus einer vergangenen Beobachtung entwickeln, aber für ihre Gültigkeit gibt es keinen Beweis.
Keine Naturwissenschaft kann beweisen, dass sich die Welt morgen nicht auf den Kopf stellt. Bei der intensiven Auseinandersetzung mit naturwissenschaftlichen Themen in AGs, Jugend forscht und verschiedenen Projekten stößt man immer wieder auf die Glaubensfragen und das macht es für eine Schule in kirchlicher Trägerschaft umso reizvoller, sich mit der Frage nach der Schöpfung zu beschäftigen.
Wir haben die Möglichkeit den vermeintlichen Widerspruch zwischen Glaube und Wissenschaft aufzulösen. Die Mathematik stellt dabei einen Schwerpunkt beim Verständnis der Schöpfung dar. Denn sie ist wahr, sie ist unveränderlich, allgegenwertig und wir erfinden sie nicht, sondern entdecken sie. Schülerinnen und Schülern auf diese Weise den Begriff der Schöpfung zu erklären, ihnen aufzuzeigen, dass ausgerechnet das Fach Mathematik das größte Potential hat, Schöpfung zu verstehen, macht den Reiz und die Bedeutung einer MINT-Schule in der Trägerschaft der Schulstiftung aus.